Erstmals konnte mit Jakob Nützel ein Athlet vom TSV Freystadt die Qualifikationsnorm für deutsche Leichtathletikmeisterschaften U16 erfüllen. Dies war das Jahresziel für Jakob und die Freude war groß, als er dies erreichte. In Ochenbruck bei Dauerregen erreichte er die Weite von 48,22m (Quali für die Deutschen 48,00m). Auf Grund schlechter Trainingsbedingungen (auf der Sportanlage gibt es kein Schutznetz für den Diskusring und Ende Mai wurde auch noch der Diskusring abgebaut) gestaltete sich das Training äußerst schwierig. Aber mit Fantasie und unkonventionellen Methoden (u.a. Würfe vom Fahrradweg) galang es doch eine gute Vorbereitung hinzubekommen. Mit dem Vizetitel von den Süddeutschen Meisterschaften und einer ordentlichen Steigerung der Bestleitung auf 52,45m machte man sich im TSV- Bus erwartungsvoll auf den weiten Weg nach Bremen. Durch die Vorleistungen wurde das Ziel angepasst und die Endkampfteilnahme wurde angepeilt. Nachdem wir in Bayern zuvor bei bis zu 38° schwitzen mussten, erwarteten uns in Bremen mit 16° und immer wieder leichten Regenschauern schwere Bedingungen für das Diskuswerfen. Nach kurzem Sightseeing, Essen und einer geruhsamen Nacht im Hotel machten wir uns auf den Weg ins Stadion. Wie bei den Profis mussten Stellplatzkarten abgegeben werden und die Disken wurden bereits 1,5 h vorher gewogen und eingezogen. 1 Stunde vor dem Wettkampf ging es in den Callroom und 30min vor dem Start wurden alle Diskuswerfer ins Stadion geführt. Möglichkeiten zum Einwerfen gibt es bei Meisterschaften nur sehr wenig, am Aufwärmplatz ist es verboten und im Ring gibt es nur 3-4 Versuche bis zum Wettkampfbeginn. Trotz der ungewohnten Rahmenbedingungen blieb Jakob äußerlich ruhig. Nach einer professionellen Begrüßung aller Athleten im Stadion konnte der Wettkampf beginnen. Kurz vor Beginn kamen Wolken auf und es war absehbar, dass es während des Wettkampfs regnen würde. Deshalb war die Marschroute gleich beim ersten alles zu versuchen um möglichst weit zu werfen. Im leicht rutschigen Ring warf Jakob gleich 50,83m, damit konnte er die Konkurrenz erstmal etwas schocken und die Endkampfteilnahme war so gut wie sicher. Nur die beiden Führenden der deutschen Bestenliste überflügelten Jakob in Durchgang 2 und so begann das große Zittern, plötzlich war eine Medaille im Bereich des Möglichen. Im 4. Durchgang hatte Jakob noch einen Versuch der über seiner bisherigen Bestweite lag und die Führenden schauten schon besorgt, aber leider rutschte Jakob im, mittlerweile, nassen Ring (angeblich) auf die Umrandung und die Kampfrichter gaben den Versuch ungültig. Die Bedingungen waren mittlerweile so schlecht, dass Niemand mehr an seine Würfe aus den ersten Versuchen herankam und so war die Bronzemdaille für Jakob mit einem Zentimeter!!! Vorsprung gesichert. Manchmal braucht man halt auch etwas Glück im Sport. Deutscher Meister wurde Lukas Schober aus Sachsen mit 53,99m vor Emanuel Agboh Anih ebenfalls aus Sachsen mit 53,65m (Beide haben Bestweiten über 56m). Hochzufrieden nahm Jakob bei der Siegerehrung im Dauerregen die Bronzemedaille entgegen. Danach sahen wir uns noch einige weitere bayerische Starter bei ihren Wettkämpfen an und konnten noch die eine oder andere Medaille für Bayern feiern. Herzlichen Glückwunsch an Jakob